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October 27, 2022

Stress und mentale Ermüdung in der Logistikindustrie

Stress und mentale Ermüdung in der Logistikindustrie

Das Verkehrsaufkommen auf Autobahnen ist in den letzten Jahren auf ein Rekordhoch gestiegen. Berufskraftfahrer:innen sind dieser Entwicklung dabei unmittelbar bei der Ausführung ihrer Tätigkeit ausgesetzt.

Gründe für arbeitsbedingten Stress und mentale Ermüdung in Logistikberufen

 

Eine in türkischen Logistikunternehmen durchgeführte empirische Studie zeigte, dass 20 % der Schwankungen in der Mitarbeiterzufriedenheit auf wahrgenommene Arbeitsplatzunsicherheit und Stress zurückzuführen sind. Aufgrund der hohen Dynamik und des intensiven Wettbewerbs in der Logistikbranche wird es für Unternehmen immer schwieriger, ihren Mitarbeiter:innen eine hohe Arbeitsplatzsicherheit zu bieten. Die Ursachen für Stress können sehr vielfältig sein und umfassen mangelnden Zeitdruck, der oft mit Überstunden und Wochenendarbeit einhergeht.

 

Die Erwartung an die Logistik, dass Bestellungen immer früher eintreffen, erhöht den Zeitdruck. Darüber hinaus arbeiten viele Unternehmen auf Just-in-Time-Basis, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, was die Lkw-Fahrer:innen dazu zwingt, sich an strenge Zeitpläne zu halten, obwohl Verkehrsaufkommen oft unvorhersehbar ist.

 

Körperliche Belastung ist eine zusätzliche Beeinträchtigung für Mitarbeiter:innen, welche sich auch auf ihre geistige Leistungsfähigkeit auswirken kann. Langes Sitzen auf einem LKW-Sitz mit wenig oder gar keiner Ruhepause, Arbeiten bei schlechtem Wetter, Arbeiten in der Kälte und sogar Lärm sind eine ständige Stressquelle. 

 

Mit welchen Symptomen haben LKW-Fahrer:innen hauptsächlich zu kämpfen?

 

Ein Ungleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben kann zu einer Verschlechterung der körperlichen und psychischen Gesundheit führen. Dies betrifft nicht nur den Einzelnen selbst, sondern führt auch zu höheren Fluktuations- und Fehlzeitenquoten, was sich negativ auf die Kolleg:innen und das Unternehmen als Ganzes auswirken kann.

 

Darüber hinaus können Erschöpfung und andere Formen körperlicher und geistiger Beschwerden Sicherheitsbedenken hervorrufen, wie z. B. eine höhere Zahl von Verkehrsunfällen aufgrund von Konzentrationsschwäche.

 

 

Wie können wir die körperliche und geistige Gesundheit von Logistikmitarbeiter:innen verbessern?

 

Um die Arbeitsbedingungen von Logistikmitarbeiter:innen und damit ihre körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern, muss mehr Forschung betrieben werden. Einige Schlussfolgerungen können jedoch aus den vorhandenen Daten gezogen werden. Die psychische Belastung, die aus dem Zeitdruck und dem wachsenden Tempo der Logistikprozesse resultiert, muss adressiert werden.

 

Alle Prozesse, an denen menschliche Arbeitskraft beteiligt ist, erfordern Ausgleichszeiten für unvorhergesehene Ereignisse, wie z. B. Staus oder schlechtes Wetter. Nicht nur Unternehmen, sondern auch Verbraucher:innen können den Prozess unterstützen, indem sie zum Beispiel längere Lieferzeiten einplanen. Unternehmen sollten Mitarbeiter:innen die Möglichkeit geben, flexible Arbeitsbedingungen zu nutzen. Wenn Logistikunternehmen ihren Mitarbeiter:innen ein höheres Maß an Arbeitsplatzsicherheit bieten können, steigt nicht nur die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter:innen, sondern auch die Produktivität und die allgemeine Reputation des Unternehmens. Es ist die Aufgabe von Führungskräften, auf die Umstände und Wünsche jedes einzelnen einzugehen, da die gesundheitlichen Bedenken bei jeder Person unterschiedlich sein können. 

 

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